Clearing

Am Beginn einer Jugendhilfemaßnahme stehen oft unsichere Einschätzungen und widersprechende Angaben über die Situation von Kindern und Familien. Diese Unklarheit macht es schwierig, über die Notwendigkeit einer Hilfe und deren Art zu entscheiden. Das vierwöchige Clearingprogramm hilft bei der Ermittlung von Ressourcen, Chancen und Hilfebedarf in Familien. Beim Clearing werden in Zusammenarbeit der Beteiligten im Erstgespräch konkrete Fragestellungen zur Situation des Kindes und der Familie erarbeitet. Im Verlauf des Clearingprozesses werden diese Fragen bearbeitet und beantwortet. Das Ergebnis gibt größere Klarheit über Probleme, Defizite aber auch über die Ressourcen in Familien und damit über den Bedarf und die Chancen einer Hilfe. Das Clearing wird von erfahrenen Fachkräften durchgeführt, die die Möglichkeiten und Grenzen des Jugendhilfesystems kennen. Der Stundenumfang von maximal 10 Wochenstunden bedeutet eine hohe Präsenz in der Familie. Alle Institutionen und Personen, die für das Kind Bedeutung haben, können miteinbezogen werden. Beim Clearing liegt zunächst kein Veränderungsauftrag vor. Wenn aber Situationen offensichtlich werden, die sofortige Veränderungen nötig machen (Kindeswohlgefährdung), werden in Abstimmung mit dem Jugendamt die jeweils nötigen Schritte zur Absicherung des Kindeswohls initiiert. Das Clearing schließt mit einem Abschlussgespräch und einem detaillierten Bericht mit Beantwortung der Fragestellungen ab.